Aufstellungen vs Psychotherapie

Psychotherapie Sitzung

Aufstellungen vs Psychotherapie, die sytemische Aufstellung ist keine Psychotherapie im üblichen Sinne, die fortlaufend durchgeführt wird wie eine Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder Psychotherapie. Psychotherapie will heilen. Sie zielt auf die Auflösung von Persönlichkeitsstörungen und nach bestimmten Kriterien definierten psychischen, psychosomatischen, traumatischen und psychiatrischen Erkrankungen ab. Sie begleiten den Klienten oder Patienten so lange, bis ein Symptom sich aufgelöst hat, eine Besserung oder Heilung eintritt oder ihm auf psychotherapeutischem Weg nicht mehr weitergeholfen werden kann. All das kann in Aufstellungen als indirekte Folge auch geschehen, es ist aber nicht ihr unmittelbares Ziel.
Der Aufstellungsarbeit legt man häufig zur Last, dass sie die Klienten nach einer Aufstellung allein lassen würde, hingegen eine Psychotherapie sie auffängt und kontinuierlich begleitet. Dem Klienten wird immer angeboten sich bei Auffälligkeiten nach einer Aufstellung beim Therapeuten zu melden. Manchmal ist es sogar ratsam nach einer Aufstellung eine laufende Therapien weiter zu führen bis man sich stabil genug fühlt, darauf verzichten zu können.
Aufstellungen sind eine andere Sicht des Helfens, als die herkömmliche Psychotherapie. Die Verantwortlichkeit des Klienten wird geachtet. Man muss sich für nichts rechtfertigen. Man bleibt frei von einer therapeutischen Beziehung und den Formalismen „regelgerechter“ Psychotherapie.

Die Aufstellungsarbeit kann einem Klienten zu Erkenntnissen bringen, die ihn überraschen. Sie zeigt worum es im Grunde genommen geht. Symptome oder Probleme sind nur die Spitze des Eisberges, die Ursachen liegen häufig auf einer Ebene, die sich uns entzieht. Schicksale oder Traumen in unserer Gegenwarts- oder Herkunftsfamilie prägen uns. So kann z.B. die Vertreibung eines Familienmitgliedes aus der Heimat die nächste oder übernächste Generation prägen. Man zieht ständig um, kann keine Wurzeln schlagen oder findet nicht seinen Platz im Leben.

Diese Arbeit entzieht sich der logischen Analyse, man muss nicht Rede und Antwort stehen oder einen Seelenstriptease hinlegen. Es zeigt sich nur das, was mit dem Anliegen des Klienten zu tun hat und reif ist. Was den Therapeuten interessiert sind entscheidende Einschnitte in der Familiengeschichte, nicht der Charakter von Familienmitgliedern.

Die Aufstellungsarbeit versucht durch die Formulierung des Anliegens das Problem auf den Punkt zu bringen. Schaut sich dann die Ursache für das Problem an, was vermutlich wo ganz anders liegt, als man es vermutet, und gibt dann den Weg für die Lösung frei. Bezogen auf ein Anliegen wird die Arbeit nur einmal durchgeführt. Sie ist nicht wiederholend angelegt wie eine Psychotherapie. Bei Aufstellungen geht es darum, der Bewegung der Seele mitzugehen. Es gibt keine Tools oder Werkzeuge im eigentlichen Sinne, sondern diese Arbeit entsteht jedes Mal aufs Neue.

Bei beruflichen Fragestellungen steht die Familiengeschichte nicht im Vordergrund, hierbei geht es in erster Linie um das berufliche Umfeld. Sie ist für viele Menschen leichter nachvollziehbar, da sie greifbarer erscheint.

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